Das Atoll Rangiroa ist das größte Atoll des Tuamotu Archipels. Dich erwarten lange weiße Sandstrände, glasklares Wasser und völlige Abgeschiedenheit. Erfahre in meinem Reisebericht alles über Ausflüge, Unterkünfte und die besten Tipps.
Anreise nach Rangiroa
Nach Rangiroa kommst du nur mit dem Flugzeug. Am Flughafen wirst du von deiner Unterkunft abgeholt. Wie immer auf Französisch Polynesien, gibt es Empfangskomitees für alle, die in den Luxusunterkünften übernachten. Wir wurden nach 30 Minuten etwas nervös, als schon alle anderen Gäste abgeholt wurden und nur wir noch in der winzigen Halle übrig waren. Aber wir hatten ja Zeit und dann bog auch endlich ein rostiger, roter Pick-up um die Ecke. Also Gepäck auf die Ladefläche und los geht’s. Die Fahrt zum Hafen war von sämtlichen Geräuschen begleitet, die ein Auto so von sich geben kann und ich hatte manchmal etwas Bedenken, wie lange die Tür noch hält. Danach ging es mit dem Boot weiter. Mehr dazu erfährst du in unserer Unterkunft Empfehlung.
Aktivitäten in Rangiroa
1. Ausflug zur blauen Lagune
Die blaue Lagune in Rangiroa heißt nicht umsonst so. Das Wasser ist unglaublich klar und schimmert in vielen hellen Blautönen. Es tummeln sich jede Menge Stachelrochen und Blacktip Haie im Wasser. Du brauchst keine Angst vor den Tieren zu haben, ein respektvoller Abstand und der Verzicht auf Füttern und Berühren und es gibt keine Probleme.
Wir sind von unserer Unterkunft früh morgens mit dem Boot zum Hafen nach Avatoru gefahren. Dort konnten wir noch einige Zeit die Fischer beim Putzen ihres Fanges beobachten. Direkt am Hafen könnt ihr auch viele bunte Fische und große Ammenhaie sehen. Die Fahrt zur blauen Lagune dauert etwa eine Stunde und ist wunderschön. Du durchquerst dabei fast die ganze Lagune von Rangiroa. Wir hatten leider etwas Pech mit dem Wetter, es war sehr bewölkt und so strahlte das Blau der Lagune nicht so sehr. Es war aber immer noch wunderschön. Dort angekommen wurde das Mittagessen vorbereitet: frisches Ceviche, gegrillter Fisch und Hähnchen, Reis mit Gemüse und Kokosbrot, welches in Blättern gegrillt wurde. Es gab auch Getränke, Obst und Snacks. Während das Essen vorbereitet wurde, hatte man genügen Zeit die Haie und Rochen im flachen Wasser zu bewundern. Nach dem Essen sind wir mit einem kleineren Boot noch etwas weiter gefahren. Vorbei an Mangroven und einsamen Inseln zu einem schönen Schnorchelspot. Das Wasser war allerdings nicht so klar wie auf Bora Bora oder Moorea. Wir würden den Ausflug auf jeden Fall wieder machen. Alleine die Bootsfahrt durch diese abgeschiedene Insellandschaft war einfach toll.
2. Schnorcheln und Tauchen am berühmten Tiputa Pass
Der Tiputa Pass in Rangiroa ist bekannt unter Tauchern. Man kann Delfine, Mantarochen, viele Haie, Korallen und jede Menge Rifffische sehen. Aber auch Schnorchelausflüge werden angeboten. Wir haben es damals leider nicht geschafft, aber ein Pärchen hat uns beim Abendessen in der Unterkunft begeistert davon erzählt und einige Bilder gezeigt. Sie sind mit unglaublich vielen Fischen geschnorchelt. Um einen Ausflug zu buchen, frag am besten in deiner Unterkunft nach, die organisieren das gerne für dich.
3. Endlose, einsame Strände genießen
Wir hatten direkt vor unserer Unterkunft einen feinen, weißen und sehr langen Sandstrand. Wie wir gelesen hatten, gibt es nicht viele von diesen Stränden auf Rangiroa. Die meisten bestehen aus groben Korallen oder Steinen. Deshalb haben wir extra diese Unterkunft gewählt – und es hat sich gelohnt. Wir waren meistens alleine am Strand. Viele Fische waren nicht unterwegs, aber einfach zum Baden und schwimmen war das Wasser herrlich. Am Strand tummelten sich jede Menge Einsiedlerkrebse und es machte richtig Spaß den kleinen Tieren zuzusehen.
Eine Minute Nerdwissen
Rangiroa ist das zweitgrößte Atoll der Welt. Der 80 km lange Landstreifen ist zwischen 5 und 32 km breit. Das Atoll besteht aus 240 Motus. Motus sind kleine Inseln. Dieser Ring bildet im inneren eine riesige Lagune. Zwischen den Motus gibt es immer wieder Durchfahrtsmöglichkeiten ins offene Meer. Ich denke, Rangiroa ist im übrigen auch die einzige Insel seiner Art, wo Wein angebaut wird. Uns hat er nicht sonderlich geschmeckt - aber wann bekommt man wieder so einen besonderen Tropfen.
- Auf Rangiroa gibt es keinen Geldautomaten oder Bank. Bringe also genügend Bargeld mit um Essen, Touren und eventuell die Unterkunft zu bezahlen.
- Pack auf jeden Fall Moskitospray ein.
- Viele Strände in Rangiroa bestehen aus Steinen oder groben Korallen. Es gibt nur wenige Unterkünfte welche an feinen Sandstränden liegen. Beachte das bei deiner Unterkunftswahl.
Ich würden mindestens 3 Nächte empfehlen um genügend Zeit zum relaxen und für Ausflüge zu haben.
Unterkunft Empfehlung
Wir haben 4 Nächte im Gästehaus Aotera verbracht. Die Unterkunft liegt abgeschieden auf einem kleinen Motu etwa 40 Minuten mit dem Boot vom Ort Avatoru entfernt. Dort gibt es nur diese Unterkunft, keine anderen Hotels oder Restaurants. Ihr müsst in der Unterkunft Bescheid geben, wann ihr in Rangiroa landet, dann werdet ihr mit dem Auto abgeholt und zum Hafen gebracht. Eventuell müsst ihr dort noch warten, bis die anderen Gäste von Ihren Touren zurückkommen. Die Abfahrt ist meistens um 17 Uhr. Wir haben in der Zwischenzeit eine kleine Inselführung vom Inhaber der Unterkunft erhalten und konnten in einem kleinen Supermarkt noch etwas einkaufen. Bei schlechtem Wetter kann die Fahrt durch die Lagune zur Unterkunft durchaus nass und sehr unruhig werden. Am besten eine kurze Hose anziehen, ihr müsst am Motu nämlich vom Boot durch das Wasser an den Strand laufen. Das Gepäck wird euch in den Bungalow gebracht. Die Unterkunft besteht aus einigen kleinen, wirklich schön ausgestatteten Bungalows, die unter ganz vielen Kokosnusspalmen verteilt sind. Neben dem Haupthaus ist ein kleiner See. Leider gibt es deswegen auch ziemlich viele Mücken. Auf der anderen Seite wartet dann der endlose, feine und puder weiße Sandstrand. Das Meer leuchtet in allen Blautönen und meistens habt ihr den Strand ganz für euch alleine. Das Frühstück ist sehr einfach und besteht aus Marmeladen, Nutella, Butter, Streichkäse, Baguette, Weißbrot, Pulverkaffee und Tee. Zum Abendessen gab es jeden Tag sehr guten Fisch mit Beilagen sowie eine kleine Nachspeise. Wir würden die Unterkunft aufgrund all dieser Faktoren deshalb eingeschränkt weiterempfehlen.
Fazit Rangiroa
Uns hat an Rangiroa gefallen, dass man das ursprüngliche Inselleben kennenlernen konnte. Einfach dem Treiben am Hafen zuzusehen und die langen aufregenden Bootsfahrten zu genießen war unser Highlight der Insel. Der Strand war einsam und ewig lang, aber leider haben die vielen Moskitos die Idylle etwas gestört. Wir haben uns in der Unterkunft mit einigen anderen Reisenden unterhalten, welche die Nachbarinsel Tikehau schöner fanden. Wir haben leider keinen Vergleich. Wenn ihr auf Rangiroa kommt, dann besucht unbedingt den Hafen in Avatoru. Dort könnt ihr bunte Fische und Ammenhaie beobachten. Auch die Kinder und die Fischer unterhalten sich gerne und es macht einfach Freude in das Leben der Einheimischen einzutauchen.