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Tierbeobachtung

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Unzählige kleine, wilde, grüne Kanäle. Unzählige Tiere und eine wahnsinnig entspannte Atmosphäre. Mein Lieblingsort in Costa Rica – der Tortuguero Nationalpark liegt an der Karibikküste Costa Ricas und besteht aus einem dichten Netz an Wasserläufen. Ein zentralamerikanisches Venedig, nur grün und wild, eingebettet zwischen Meer und Fluss. Man sollte also darauf vorbereitet sein, viel Zeit im Boot zu verbringen. Erfahre alles zu Anreise, Aktivitäten, Tierbeobachtung und wie immer die wichtigsten Tipps. 

Der Nationalpark und die Umgebung gilt als einer der besten Plätze für Tierbeobachtungen in Costa Rica. Besonders berühmt ist er für die Möglichkeit, verschiedene Meeresschildkröten zu beobachten (März bis Oktober). Neben den Schildkröten könnt ihr dort verschiedene Echsen, Kaimane, 400 verschiedene Vogelarten und Faultiere zu Gesicht bekommen. Extrem selten werden Jaguare, Delfine, Rundschwanzseekühe oder Ozelote gesichtet. 

Reisebericht Tortuguero

Anreise nach Tortuguero

Wie kommt man am besten in einen von Wasser durchzogenen Gegend? Ja genau mit dem Boot. Okay, es ist auch die einzige Möglichkeit (bis auf das Flugzeug). 

Wir sind früh morgens von La Fortuna nach Tortuguero gereist und haben etwa 5 Stunden gebraucht. Falls du ohne Auto in Costa Rica unterwegs bist, buchst du am besten online einen Shuttle oder fragst in deiner Unterkunft nach. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Caribe Shuttle und Ride CR gemacht. Bei diesen zwei Anbietern kannst du vorab online die Routen und Preise checken. Der kleine Minibus holt dich dann an deiner Unterkunft ab und bringt dich nach La Pavona zum Bootsanleger. Dort wartet dann schon das Boot. Am Bootsanleger gibt es auch Toiletten. Der Bootsführer fragt dich beim Einsteigen nach deiner Unterkunft. Je nachdem wo du dich einquartiert hast, wirst du am späten Mittag am Hafen in Tortuguero rausgelassen und darfst die restlichen paar Meter laufen oder du wirst noch weitergefahren. 

Alternativ kannst du den Transport auch selbst organisieren, das ist sicherlich etwas günstiger, aber auch aufwändiger und stressiger. Wir waren mit der organisierten Version sehr zufrieden.

Alleine die Bootsfahrt von La Pavona nach Tortuguero war schon ein Highlight. Etwa eine Stunde geht es den kurvigen Fluss entlang. Mich hat die Natürlichkeit des Flusses begeistert. Überall liegen Bäume und Geäst im Fluss, nichts ist begradigt. Die Fahrt vergeht wie im Flug. Wir haben bereits verschiedene Vögel, eine Schildkröte und Leguane erspähen können. Mach dir keinen Stress mit Fotos, du hast danach noch genügend Zeit und bessere Gelegenheiten, die wunderschönen Tiere in Ruhe zu beobachten und zu fotografieren. 

Tortuguero

Aktivitäten in Tortuguero

Die meisten Aktivitäten in Tortuguero finden, wer hätte es gedacht, auf dem Wasser statt. Der Tageseintritt zum Nationalpark kostet  15 $. Wenn du ein bisschen Geld sparen willst, legst du zwei Touren auf einen Tag. Die Tickets kannst du online bei der Nationalparkverwaltung kaufen. Aber auch außerhalb vom Nationalpark gibt es Wasserstraßen und Kanäle, die du kostenlos entdecken kannst. Dort findest du allerdings nicht ganz so viel Tiere und die Kanäle sind größer. 

1. Mit dem Boot in die Kanäle eintauchen

Die beste Möglichkeit den Nationalpark zu erleben ist eine geführte Bootsfahrt. Erkundige dich am besten in deiner Unterkunft, wann diese angeboten werden. Bei uns startete die Tour direkt von der Unterkunft, sehr früh am Morgen. Es gibt Touren mit mehreren Teilnehmern, du kannst aber auch eine Privattour buchen. Diese starten dann zu deiner gewünschten Uhrzeit. Da im Park nur Elektroboote, Kanus oder Kajaks erlaubt sind, erwartet dich eine entspannte und ruhige Fahrt. Man kann also ganz in die Geräuschkulisse der Natur eintauchen. Gemeinsam mit dem Guide haltet ihr Ausschau nach den oft gut versteckten Tieren. Ohne Guide hätten wir außer ein paar Vögel und Leguanen nichts gesehen, es war manchmal echt schwierig die gut getarnten Bewohner zu entdecken. Wir haben einmal geschlagene 5 Minuten gebraucht, um die Jesus-Christus-Echse auf dem Ast zu entdecken. Da kann man sich vorstellen, wie schwer es ist, die Tiere überhaupt zu erspähen. 

Kaiman in Tortuguero
Echse Tortuguero Nationalpark Costa Rica
Graureiher Costa Rica Nationalpark Tortuguero

2. Mit dem Kajak auf eigene Faust losziehen

Jesus Christus Echse Tortuguero

Wenn du gerne selber losziehen möchtest, kannst du dir ein Kajak mieten und die Kanäle abfahren. So kannst du ganz in Ruhe und in eigenem Tempo in die magische Welt eintauchen. Wir sind nicht so die Kajak-Fans und haben diese Möglichkeit deshalb nicht ausprobiert. Für Tierbeobachtungen ist es jedoch besser, eine geführte Tour mit Guide zu buchen. Wir haben selbst fast keine Tiere entdecken können. Die sind einfach zu gut getarnt und der Bewuchs zu dicht. 

Am besten fragst du in deiner Unterkunft nach, oder buchst das Kajak bei den zahlreichen Anbietern rund um den Hafen. 

3. Den Nationalpark Tortuguero zu Fuß erkunden

Jesus Christus Echse
Jesus Christus Echse
Jesus Christus Echse

Ein Teil des Nationalparks ist zu Fuß begehbar. Der Eingang befindet sich am südlichen Ende des Dorfes. Einfach immer der Straße folgen und irgendwann endet sie am Eingang. Du kannst auf eigene Faust losziehen oder einen Guide engagieren. 

Da es bei unserem Besuch an zwei Tagen in Strömen geregnet hat, konnten wir den Park leider nicht zu Fuß erkunden. Hätten wir wohl mal lieber gemacht. An einem Tag wurde direkt am Parkeingang ein Leopard gesichtet. 

4. Sich in Langsamkeit und Ruhe üben und den Strand genießen

Strand Tortuguero Costa Rica

Der zwischen Meer und Fluss eingebettete Ort Tortuguero besteht aus einer langen, kleinen Fußgänger- und Radstraße. Es gibt also keine Autos dort. Kannst du dir diese Ruhe vorstellen? Also wo könnte es sich leichter entspannen und abschalten wie an diesem Ort. 

Ich empfehle dir eine Unterkunft direkt am Fluss, wir haben Stunden auf der Terrasse verbracht und einfach den vorbeifahrenden Booten und Tiergeräuschen gelauscht. Einmal haben wir sogar zwei Otter entdecken können. 

Auf der anderen Seite des Ortes erwartet dich das Meer und ein wunderschöner, langer und naturbelassener Sandstrand. Zum Baden ist die Strömung zu stark, aber um die Füße zu erfrischen, für lange Strandspaziergänge oder einfach zum Entspannen ist es perfekt. Einer meiner Lieblingsstrände in Costa Rica. Unglaublich wild und unglaublich schön. 

5. Schildkröten beobachen

Schildröte am Strand

Von März bis Oktober kommen die Schildkrötenweibchen an den Strand von Tortuguero, um ihre Eier abzulegen. Die besten Beobachtungsmonate sind Juli und August. Die Touren sind mittlerweile streng reguliert und dürfen nur mit Guide durchgeführt werden! Du solltest dunkle und nicht reflektierende Kleidung tragen, um die Tiere nicht zu stören. Auch Kameras, Taschenlampen und Blitzlichter sind verboten!

Gemeinsam mit einem Guide wartet Ihr in Strandnähe und werdet per Funk informiert, wo sich eine Schildkröte befindet und ob sie bereits begonnen hat, das Nest zu graben. Werden die Schildkröten nämlich durch zu viel Unruhe verschreckt, legen sie ihre Eier nicht ab. Deshalb ist es besser, wenn nicht hunderte Touristen am Strand entlanglaufen und mit Taschenlampen Schildkröten zu suchen. 

Bulb

Eine Minute Tierwissen

In Tortuguero kannst du drei der acht Arten von Meeresschildkröten beobachten: die Suppenschildkröte, die Karettschildkröte und die Lederschildkröte. Die weiblichen Tiere kehren zur Eiablage instinktiv an den Strand zurück, an dem sie selbst geschlüpft sind. Das passiert alle zwei bis drei Jahre. Am Strand gräbt das Weibchen eine Höhle in den Sand und legt 80 - 120 Eier ab. Ein ganz schöner Kraftakt also. Nachdem es das Nest mit Sand bedeckt hat, kehrt es zurück ins Meer.
45 bis 70 Tage später tut sich was am Strand und die Babyschildkröten schlüpfen. Die Jungen kriechen sofort und so schnell wie möglich ins Wasser, um nicht von Räubern gefressen zu werden. Kein einfacher Start ins Leben.

Unterkunft Empfehlung

Wir haben 3 Nächte in der Casa Marbella verbracht und können diese wärmstens weiterempfehlen. Die kleine Unterkunft liegt direkt am Hauptfluss und kann somit von allen Booten angefahren werden. Zudem lässt es sich wunderbar auf der großen Terrasse mit Blick auf den Fluss frühstücken und entspannen. Das Frühstück war immer sehr ausreichend und lecker. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen helfen dir immer bei Fragen zu Ausflügen und Transport weiter und organisieren bei Bedarf auch alles für dich. 

Die kleine Nachbarinsel von Tahiti war unser erster Stopp auf Französisch Polynesien. Auf Moorea erwartet dich jede Menge Abenteuer. Schnorcheln mit Buckelwalen, Wanderungen zwischen paradiesischen Bergen und durch Ananasfelder oder einfach mit dem Rad die Insel erkunden. In diesem Artikel zeige ich dir Moorea und teile die besten Tipps mit dir.

Anreise nach Moorea

Nachdem wir am Vorabend in der Hauptstadt von Papeete gelandet sind, sind wir am Morgen mit der Fähre nach Moorea aufgebrochen. Falls du auch mit der Fähre von Tahiti nach Moorea reisen möchtest, empfehle ich dir eine Unterkunft in Hafennähe. Dann kannst du in der Früh einfach zur Fähre laufen. Online gibt es leider keinen Fahrplan, aber die Fähren fahren bis zu achtmal täglich. Erkundige dich am besten in deiner Unterkunft. Die Fähre nach Moorea dauert etwa 30 Minuten. Das Gepäck bringen die Mitarbeiter für dich an Board und am Anleger gibt es ein kleines Cafe, mit einer schönen Aussicht auf Moorea. Also alles ziemlich bequem. Alternativ kannst du auch den Flieger nehmen. Das geht dann 15 Minuten schneller. Beachte auch hier die Informationen zum Air Tahiti Pass. Wir verzichten gerne auf solche unnötigen Flüge und fanden die Fährfahrt sehr angenehm. Falls du nicht von Tahiti nach Moorea reist, gibt es nur die Möglichkeit zu fliegen. Die einzige Airline in Französisch Polynesien ist Air Tahiti. 

Ausblick auf Moorea von der Nachbarinsel Tahiti

Unterwegs auf Moorea

Moorea ist im Vergleich zu vielen Inseln in Französisch Polynesien recht groß. Mit dem Auto kannst du die Insel an einem Tag umrunden. Es gibt eine Hauptstraße, die einmal rund um die Insel führt. Wir würden dir auf jeden Fall empfehlen, ein kleines Auto zu mieten, denn nur dann kannst du alle tollen Spots der Insel anfahren. Wir haben leider auf ein Auto verzichtet und konnten mit dem Fahrrad nur die Umgebung rund um unser Hotel erkunden. Auch wenn du ein Auto hast, empfiehlt es sich, eine kleine Radtour zu starten. Es sind wenig Autos unterwegs und das Radfahren macht echt Spaß. Zudem erlebt man die Insel nochmal ganz anders als im Auto. Wenn du kein Auto mieten möchtest, gibt es noch die Möglichkeit zu trampen. Wir haben das zuvor nie gemacht, aber ich denke, es gibt keinen sichereren Ort zu trampen als Französisch Polynesien. Die Menschen sind so herzlich, man kommt schnell ins Gespräch und wir mussten meistens nur 10 Minuten warten bis jemand anhielt. Trotzdem solltest du natürlich vorsichtig sein und das nur machen, wenn du dich dabei gut und sicher fühlst! Ich will hier keine allgemeine Empfehlung aussprechen. Eine andere Möglichkeit, die Insel zu erkunden, ist ein Roller. Es gibt viele Verleih stellen auf der Insel verteilt. Natürlich gibt es auch geführte Touren, welche die Highlights der Insel abfahren. 

Eine Frau mit Ihrem Enkelsohn nahm uns auf Ihrem Pick-up mit zum Belvedere Aussichtspunkt.

Aktivitäten auf Moorea

Die Aktivitäten auf Moorea könnten vielfältiger nicht sein. Ihr findet dort Wanderwege, Kultur und natürlich jede Menge Wasseraktivitäten wie schnorcheln, Kajak fahren oder einfach am Strand relaxen.

1. Mit Buckelwalen schnorcheln

Buckelwal Moorea

Das absolute Highlight auf Moorea ist die Möglichkeit, mit Buckelwalen zu schnorcheln. Die Wale kommen von Juli bis Oktober in das warme Wasser, um Ihre Kälber zu gebären. Alle Informationen über dieses einmalige Erlebnis findest du hier:

2. Mit dem Kajak über das glasklare Wasser gleiten

Wasser Moorea

Fast jede Unterkunft in Moorea vermietet Kajaks. Damit kannst du zu vorgelagerten, paradiesischen Inseln fahren und dabei das glasklare Wasser bestaunen. Frag am besten in deiner Unterkunft nach den besten Spots. Wir sind zu zwei Inseln und einer Sandbank gepaddelt. An der Sandbank konnte man ganz viele Stachelrochen und Blacktip Haie sehen. 

3. Schnorcheln

Moorea schnorcheln

Wie alle Inseln auf Französisch Polynesien ist Moorea einfach traumhaft zum Schnorcheln. Wir sind vor allem am Strand vor unserer Unterkunft geschnorchelt. Natürlich gibt es auch viele Touren, welche du buchen kannst. Eine andere Möglichkeit ist es auch, dir ein Kajak auszuleihen und dann zu einer kleinen Insel oder Sandbank zu paddeln und dort ins Wasser zu hüpfen. Erkundige dich am besten in deiner Unterkunft nach den besten Schnorchelspots in der Umgebung. 

4. Am Mount Rotui wandern und der Aussichtspunkt Belvedere

Belvedere Moorea
Mount Rotui Moorea

Der Mount Rotui ist das markante Gesicht der Insel. Ein Berg wie aus dem Paradies. Am besten kannst du ihn vom Aussichtspunkt Belvedere aus bestaunen. Nimm dir am besten einen Tag Zeit, um die Umgebung zu erkunden und starte früh morgens, um der Hitze etwas zu entfliehen oder verbringe den Sonnenuntergang dort. Von der Hauptstraße zweigt eine beschilderte Straße zum Lookout Belvedere ab. Am besten erreichst du den Aussichtspunkt mit einem eigenen Auto. Wir hatten leider kein Auto und haben uns entschieden zu trampen. Das hat super geklappt. Am Aussichtspunkt werdet ihr schon von einigen Hühnern und Hähnen begrüßt. 

Vom Aussichtspunkt starten einige Wanderwege. Einen Überblick könnt ihr euch auf einer Infotafel verschaffen. Unbedingt feste Schuhe mitbringen, es kann etwas matschig und rutschig sein. Die Wanderwege führen durch den wunderschönen tropischen Wald. Wir hatten leider nur Zeit für einen kurzen Weg. Ein französisches Pärchen hat uns vom Aussichtspunkt wieder mit nach unten genommen zum Anfangspunkt der Route de Ananas. Das ist ein 7 km langer Weg, der mitten durch die Ananasfelder und Ortschaften führt und im Ort am Meer wieder endet. Die Route startet dort, wo eine Straße rechts von der Zufahrtsstraße zum Aussichtspunkt abzweigt. Der Weg führt zwar nur bergab oder ebenerdig dahin, trotzdem war es in der Hitze ganz schön anstrengend. Nehmt also unbedingt genügend zu trinken mit. Es war richtig cool, die Ananaspflanzen aus nächster Nähe zu betrachten. Neben Ananasfeldern haben wir auf dem Weg ganz viele wunderschöne tropische Pflanzen gesehen.

Lookout Belvedere

5. Polynesische Kultur erleben

Auf Moorea gibt es ein Tiki Village. Dort kannst du die Polynesische Kultur hautnah erleben. Wir hatten leider Pech und es hatte aufgrund von Covid-19 geschlossen. Von unserer Unterkunft sind wir etwa 20 bis 30 Minuten dorthin geradelt. 

Hilfreiche Informationen

Unterkunft Empfehlung

Wir haben 6 Nächte im Hotel Les Tipaniers verbracht und können es sehr weiterempfehlen. Die Unterkunft liegt an einem der schönsten Strände Mooreas. Es gibt große Doppelzimmer und Bungalows mit eigener Küche, eingebettet in einen schönen Garten. Auch ein Restaurant gehört zum Hotel. An der wunderschönen Terrasse direkt am Strand kannst du Frühstücken, einen Snack oder einfach die grandiose Aussicht genießen. Wir haben allerdings nur einmal dort gefrühstückt. Es war uns mit 25 € pro Person einfach viel zu teuer. Das Hotel bietet kostenlose Fahrräder zum Ausleihen an, damit kannst du die Umgebung erkunden. Mit dem Rad oder zu Fuß erreichst du einige Restaurants und Läden, sowie einen kleinen Supermarkt. Dort haben wir uns dann immer fürs Frühstück eingedeckt. Direkt am Strand kannst du Kajaks ausleihen und zu Tauchausflügen starten. Wir haben die Zeit dort sehr genossen und würden wieder kommen.

Unterkunft Les Tipaniers Moorea
Strand Tipaniers Moorea

Der wohl berühmteste Nationalpark Costa Ricas – der Manuel Antonio Nationalpark – bietet dir Tierbegegnungen hautnah. Affen, die direkt vor dir süße Früchte naschen und riesige Leguane, die sich auf Ästen sonnen, warten auf dich. In keinem anderen Nationalpark Costa Ricas sind wir den Tieren so nah gekommen. Dies liegt wahrscheinlich auch an der großen Besucherzahl des Nationalparks. Die Tiere sind einfach sehr gut an die Menschen gewöhnt. Dies sorgt natürlich für unglaubliche Fotosituationen und besondere Begegnungen. Auch die Landschaft des direkt am Pazifik gelegenen Parks bietet wunderschöne Momente. 

In diesem Beitrag möchte ich dir die wichtigsten Informationen für deinen Besuch des Manuel Antonio Nationalparks an die Hand geben und dich auf unseren Tag im Park mitnehmen. Zudem findest du meine besten Tipps für Restaurants und Hotels in den Ausganspunkten für deinen Besuch, Quepos und Manuel Antonio. 

8 Tipps für bessere Wildlife Fotos
Frecher Panama-Kapuzineraffe

Anreise in den Manuel Antonio Nationalpark

Der Manuel Antonio Nationalpark war unser erster Stopp in Costa Rica. Wir sind also direkt von San Jose angereist. Hotels gibt es direkt in Manuel Antonio und in Quepos. Wir haben uns für Quepos entschieden und es nicht bereut. Manuel Antonio ist sehr touristisch und bietet noch viele andere Aktivitäten – wie Seilbahnen und Ziplines. In Quepos hatten wir wenigstens noch etwas das Gefühl, in einer “normalen” Stadt zu sein. Zudem hat uns die Lage direkt am Meer sehr gut gefallen.  

Wenn du nach Shuttles suchst, wird online meist entweder Manuel Antonio oder Quepos vorgeschlagen. Sei nicht besorgt, für den Shuttle ist es egal, wo du dein Hotel wählst. Es wird alles als ein Gebiet angesehen. 

Von Quepos führt eine Straße direkt nach Manuel Antonio und zum Nationalpark. Zum Nationalpark kommst du am besten mit dem Bus. So ersparst du dir die Parkplatzsuche und die Gebühren. Der Bus fährt alle 30 Minuten und du kannst ihn einfach überall an der Straße anhalten und auch wieder aussteigen. Unsere Unterkunft lag etwas oberhalb von Quepos direkt an dieser Straße und wir sind direkt dort eingestiegen, das war sehr praktisch. Der Nationalpark ist die letzte Station. Weiter geht die Straße auch gar nicht. Der Bus dreht dort um, und fährt wieder zurück nach Quepos. Tickets kannst du direkt im Bus kaufen.

 

Wichtige Informationen zu deinem Besuch im Manuel Antonio Nationalpark

Für den Nationalpark musst du vorab online Tickets reservieren. Am besten machst du das einige Wochen im Voraus, da der Park sehr stark besucht ist. Bei der Buchung musst du einen Zeitslot auswählen. Du kannst dann auch nur zu dieser Uhrzeit in den Park. Wir haben den ersten Zeitslot gewählt und gehofft, dass wir so den meisten Touristen aus dem Weg gehen. 

Stell dich vor Ort auf eine lange Warteschlange vor den Toren des Parks ein. Während der Wartezeit werden dir immer wieder Getränke angeboten und du kommst an einigen Souvenirshops vorbei. 

Wir hatten irgendwo gelesen, dass man kein Wasser mit in den Park nehmen darf. Das stimmt nicht. Es wurde nicht kontrolliert und viele Leute sind auch mit Flaschen in der Hand in den Park gegangen. 

Vor dem Park warten jede Menge Guides auf dich. Du kannst sie dort direkt arrangieren. Wir haben darauf verzichtet und den Park selbst erkundet. Vielleicht hätten wir mit einem Guide mehr Tiere gesehen. Aber auch ohne Guide konnten wir viel selbst entdecken beziehungsweise wurden wir meist durch Gruppen mit Guides auf die Tiere aufmerksam. 

Manuel Antonio Nationalpark Tipps

Reisebericht: Ein Tag im Manuel Antonio Nationalpark

Wir haben einen vollen Tag im Nationalpark verbracht. Im Folgenden möchte ich dir Einblicke in diesen wundervollen Tag geben.

Direkt nach dem Frühstück ging es los. Der erste Nationalpark in Costa Rica wartete auf uns. Die Tickets hatten wir schon vor Wochen online gebucht. Direkt vor unserer Unterkunft in Quepos sprangen wir in den Bus und ließen uns die kurvenreiche nach Manuel Antonio kutschieren. Wir waren etwas unsicher, wo wir aussteigen sollten. Aber als die Straße aufhörte und der Bus wendete, wussten wir, dass wir wohl da sind. Auf der einen Seite wartete ein quirliger Strand auf uns. Auf der anderen Seite pilgerten schon einige Touristen durch eine von Souvenirständen gesäumte Gasse. Dort mussten wir wohl auch hin. Als uns die Gasse wieder ausspuckte, sahen wir schon eine ziemlich lange Schlange. Das war dann wohl die berüchtigte Warteschlange für den Park. Zu unserm Glück, brannte weder die Sonne erbarmungslos vom Himmel, noch öffneten die Wolken ihre Tore. So war die Wartezeit von etwa 20 Minuten halb so schlimm und wir waren schon ganz gespannt, was uns erwartete. 

Manuel Antonio Nationalpark Tipps

Nachdem wir die Tickets vorgezeigt hatten, stapften wir los in den Wald. Der Weg war sehr breit. Es dauerte nicht lange, da machte eine Gruppe mit einem Guide auf sich aufmerksam. Sie zeigten uns einen winzigen Frosch am Wegesrand. Diesen hätten wir alleine wohl nie entdeckt. Unsere erste Tierbegegnung in Costa Rica machte Lust auf mehr. Und so setzten wir unseren Weg fort. 

Manuel Antonio Nationalpark Tipps

Begleitet von einigen Reisegruppen, wollte nicht so wirkliches Wildnis Feeling aufkommen. Der Vorteil war, dass ständig irgendjemand Wildtiere entdeckte. So stand ein Mann am Wegesrand und fotografierte ein Blatt. Da ist bestimmt etwas, dachte ich. Nachdem der Mann wohl sein Foto geschossen hatte, machte ich mich auf die Suche und wurde erst nicht fündig. Doch dann entdeckte ich etwas im Blatt. Ein Insekt – ich nehme an eine Heuschrecke – verkroch sich in dem frischen, noch zusammengerollten Blatt. 

Manuel Antonio Nationalpark Tipps

Wir entdeckten eine Abzweigung vom Weg und entschieden uns diesen kleinen Nebenpfad zu wählen. Dort war es etwas ruhiger. Der etwas erhöhte Holzpfad führte über matschigen Boden durch dichtes Geäst. Zwischen den Bäumen entdeckten wir unzählige bunte Halloweenkrabben. 

Manuel Antonio Nationalpark Tipps
Manuel Antonio Nationalpark Tipps

Nach einiger Zeit auf dem schönen Pfad erblickte ich im Augenwinkel plötzlich etwas Fliegendes. Ein blaues Blatt oder eine Blume? Nein! Es war ein riesiger, blauer Schmetterling. Wunderschön, aber leider auch sehr schnell wieder weg. Ich war fasziniert vom Anblick des blauen Morphosfalter. Der schmale Weg führte schließlich wieder auf den Hauptweg und es wurde quirliger. Wir entdeckten einen Kiosk, Kinder mit Pommes und viele Menschen in Badekleidung. Wir waren in der Nähe des Strandes angekommen. Am Strand entdeckten wir viele Gruppen, die ihren Blick auf einen Baum gerichtet hatten. Wir suchten und suchten, was sich dort versteckte. Nach einiger Zeit erspähten wir das Faultier. Die Tiere sind mit ihrem zotteligen, grün-braunen Fell wirklich gut getarnt. 

8 Tipps für bessere Wildlife Fotos

Nach einiger Zeit machte sich das Faultier in seiner gemächlichen Geschwindigkeit davon und verschwand im Dickicht. Wir beschlossen weiterzugehen. Die nächste Tierbegegnung ließ nicht lange auf sich warten. Kaum einen Meter von uns entfernt, sonnten sich zwei Leguane auf dicken Ästen.

Manuel Antonio Nationalpark Tipps
Manuel Antonio Nationalpark Tipps
Manuel Antonio Nationalpark Tipps

Wir folgten dem Weg vom Strand weiter hinein in den Regenwald. Schon nach einigen Schritten warteten die nächsten Tiere auf uns. Wir konnten es gar nicht glauben. Eine Armlänge von uns entfernt konnten wir Panama-Kapuzineraffen beim Mittagessen beobachten. Es war wirklich eine faszinierende Begegnung, wie die kleinen Äffchen mit ihren spitzen Zähnen die Früchte verschlungen. 

Manuel Antonio Nationalpark Tipps
Die süßen Früchte müssen sich verdient werden
Manuel Antonio Nationalpark Tipps
Wie esse ich das jetzt am besten?
Manuel Antonio Nationalpark Tipps
Ich beiß einfach mal rein
Manuel Antonio Nationalpark Tipps
Wer hat hier wohl genascht?
Manuel Antonio Nationalpark Tipps
Zeit für Mittagschlaf

Nach einer ausgiebigen Fotosession mit den Affen brachen wir auf. Der Weg schlängelte sich immer weiter hinein in den Wald. Es ging bergauf und bergab. Über Geäst und angelegte Treppen. Auf diesem Teil des Weges begegneten wir nicht mehr ganz so vielen Touristen. Umso mehr wir uns vom Strand entfernten, umso weniger Menschen begegneten uns. Die meisten kamen anscheinend nur, um den vorderen Teil und den Strand des Nationalparks zu besuchen. Ein ebenfalls aus Deutschland kommendes Pärchen machte uns auf ein kleines Nagetier im Busch aufmerksam – ein Agutis knabberte an ihrem Snack. 

Manuel Antonio Nationalpark Tipps

Wir folgten dem Weg weiter durch den dichten Regenwald. An einem wenig besuchten Strand machten wir Pause und folgten dem Rundweg wieder zurück zum Hauptstrand des Manuel Antonio Nationalparks. Auf dem Weg zum Haupteingang begegneten wir nochmal einer Kapuzineraffenfamilie.

8 Tipps für bessere Wildlife Fotos
Manuel Antonio Nationalpark Tipps

Fazit zum Manuel Antonio Nationalpark

Ich blicke gemischt auf den Besuch im Manuel Antonio Nationalpark zurück. Auf der einen Seite war es der touristischte Park, den wir während unseren 4 Wochen Costa Rica besucht haben. Auch landschaftlich und atmosphärisch ist es nichts Besonderes. Es gleicht eher einer Freizeitanlage für Touristen und Einheimische. Richtige Wildnis und Urwald Gefühle kam nicht auf.

Auf der anderen Seite kamen wir den Tieren dort so nah wie in keinem anderen Nationalpark Costa Ricas. Kapuzineraffen und Leguane, nur eine Armlänge von einem entfernt, gibt es wohl nur dort. Das Teleobjektiv war schon fast überflüssig. Auch die Anzahl der Tiere konnte auf jeden Fall mit anderen Parks mithalten. 

Wer also einen Park mit guter Infrastruktur, einfacher Anreise und dennoch hoher Tierdichte besuchen möchte, ist im Manuel Antonio Nationalpark genau richtig. Zudem ist der Teil bis zum Strand auch gut mit einem Kinderwagen befahrbar und somit perfekt für Familien geeignet. Einsamkeit, Wildnis und Abenteuer wirst du dort jedoch nicht finden. 

Aufgrund der oftmals geringen Entfernungen zu den Tieren lohnt sich der Park auch für alle Fotografie begeisterten, die richtig gute Wildlife Fotos machen wollen. Im Vergleich zu anderen Parks waren die Lichtverhältnisse besser, da der Bewuchs weniger dicht war. 

Manuel Antonio Nationalpark Tipps

So viel Zeit solltest du für den Manuel Antonio Nationalpark einplanen

Wir haben einen vollen Tag im Manuel Antonio Nationalpark verbracht. Für uns war es ausreichend, um den Großteil des Parks zu besuchen. 

Meine Restaurant-Tipps für Quepos

Ich kann besonders das Restaurant De La Finca empfehlen. Dort gibt es tolle Fischburger und frische Gerichte mit Avocado und Mango. Der Besitzer ist sehr freundlich. Wir waren zweimal dort, weil es uns so überzeugt hat. Probiere unbedingt die frischen Säfte, die sind super. 

Auch zu empfehlen ist das Bahia Azul Restaurant, direkt an der Promenade in Quepos. Das Casado war wirklich lecker und die entspannte Atmospähre ist einfach toll. Du kannst direkt vom halboffenen Restaurant das Meer und die Fischer beobachten. Bestimmt auch sehr schön, um den Sonnenuntergang zu genießen. 

Schau auf jeden Fall mal bei der Bäckerei am Busbahnhof vorbei. Dort gibt es riesige Backwaren, für einen günstigen Preis. Wir haben uns dort für die Fahrt nach Monteverde eingedeckt. Sehr lecker! 

Unterkunft Empfehlung für Quepos / Manuel Antonio

Wir haben 2 Nächte in einer der Villas Ensueno verbracht und können diese Airbnb wärmstens weiterempfehlen. Die Unterkunft besteht aus mehreren kleinen Hütten im Grünen, die am Hang oberhalb von Quepos liegen. Die Hüttchen gehören zur Manuel Antonio Surf Scool von Jessica und Randall und befinden sich an der Straße von Quepos nach Manuel Antonio. Die Hütten liegen weit auseinander und so hast du viel Privatsphäre und Ruhe. Du kannst direkt an der Surfschule den Bus zum Nationalpark anhalten. Das war sehr praktisch. Das Frühstück wurde jeden Morgen frisch für uns zubereitet und war sehr lecker. Die Aussicht auf Quepos und den Wald ist toll. Wir konnten Tukane und Aras direkt von unserer Terrasse beobachten. Wir waren an Silvester dort und konnten so auch die Feuerwerke, die in Quepos gezündet wurden, vom Bett aus beobachten. Um Supermärkte und Restaurants zu besuchen, musst du zu Fuß der Straße nach unten folgen. Das ist bei Nacht nicht ratsam, da die Straße nicht beleuchtet ist und es kein Gehweg gibt. Das war für uns ein kleiner Minuspunkt. Wir haben immer darauf geachtet, frühzeitig essen zu gehen, um dann wieder rechtzeitig in der Unterkunft zu sein. Zur Not kannst du dir aber auch ein Taxi holen, oder mit Bus fahren. 

Auf dem Weg vom Corcovado Nationalpark nach Monteverde, haben wir eine weitere Nacht in Quepos verbracht, da die Strecke an einem Tag nicht zu schaffen ist. Wir übernachteten im sehr günstigen Wide Mouth Frog Hostel. Für eine Nacht war die Unterkunft völlig in Ordnung. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren sehr freundlich. Das Zimmer war etwas laut und im Bad roch es nicht besonders frisch. Der kleine Garten mit dem Pool war perfekt, um ein bisschen zu relaxen und ein paar Dinge zu organisieren. Die Lage des Hotels ist unschlagbar. Mitten in Quepos, nur einen Steinwurf vom Busbahnhof und der Promenade entfernt. Für eine Nacht definitiv zu empfehlen.