Der wohl berühmteste Nationalpark Costa Ricas – der Manuel Antonio Nationalpark – bietet dir Tierbegegnungen hautnah. Affen, die direkt vor dir süße Früchte naschen und riesige Leguane, die sich auf Ästen sonnen, warten auf dich. In keinem anderen Nationalpark Costa Ricas sind wir den Tieren so nah gekommen. Dies liegt wahrscheinlich auch an der großen Besucherzahl des Nationalparks. Die Tiere sind einfach sehr gut an die Menschen gewöhnt. Dies sorgt natürlich für unglaubliche Fotosituationen und besondere Begegnungen. Auch die Landschaft des direkt am Pazifik gelegenen Parks bietet wunderschöne Momente.
In diesem Beitrag möchte ich dir die wichtigsten Informationen für deinen Besuch des Manuel Antonio Nationalparks an die Hand geben und dich auf unseren Tag im Park mitnehmen. Zudem findest du meine besten Tipps für Restaurants und Hotels in den Ausganspunkten für deinen Besuch, Quepos und Manuel Antonio.
Anreise in den Manuel Antonio Nationalpark
Der Manuel Antonio Nationalpark war unser erster Stopp in Costa Rica. Wir sind also direkt von San Jose angereist. Hotels gibt es direkt in Manuel Antonio und in Quepos. Wir haben uns für Quepos entschieden und es nicht bereut. Manuel Antonio ist sehr touristisch und bietet noch viele andere Aktivitäten – wie Seilbahnen und Ziplines. In Quepos hatten wir wenigstens noch etwas das Gefühl, in einer “normalen” Stadt zu sein. Zudem hat uns die Lage direkt am Meer sehr gut gefallen.
Wenn du nach Shuttles suchst, wird online meist entweder Manuel Antonio oder Quepos vorgeschlagen. Sei nicht besorgt, für den Shuttle ist es egal, wo du dein Hotel wählst. Es wird alles als ein Gebiet angesehen.
Von Quepos führt eine Straße direkt nach Manuel Antonio und zum Nationalpark. Zum Nationalpark kommst du am besten mit dem Bus. So ersparst du dir die Parkplatzsuche und die Gebühren. Der Bus fährt alle 30 Minuten und du kannst ihn einfach überall an der Straße anhalten und auch wieder aussteigen. Unsere Unterkunft lag etwas oberhalb von Quepos direkt an dieser Straße und wir sind direkt dort eingestiegen, das war sehr praktisch. Der Nationalpark ist die letzte Station. Weiter geht die Straße auch gar nicht. Der Bus dreht dort um, und fährt wieder zurück nach Quepos. Tickets kannst du direkt im Bus kaufen.
Wichtige Informationen zu deinem Besuch im Manuel Antonio Nationalpark
Für den Nationalpark musst du vorab online Tickets reservieren. Am besten machst du das einige Wochen im Voraus, da der Park sehr stark besucht ist. Bei der Buchung musst du einen Zeitslot auswählen. Du kannst dann auch nur zu dieser Uhrzeit in den Park. Wir haben den ersten Zeitslot gewählt und gehofft, dass wir so den meisten Touristen aus dem Weg gehen.
Stell dich vor Ort auf eine lange Warteschlange vor den Toren des Parks ein. Während der Wartezeit werden dir immer wieder Getränke angeboten und du kommst an einigen Souvenirshops vorbei.
Wir hatten irgendwo gelesen, dass man kein Wasser mit in den Park nehmen darf. Das stimmt nicht. Es wurde nicht kontrolliert und viele Leute sind auch mit Flaschen in der Hand in den Park gegangen.
Vor dem Park warten jede Menge Guides auf dich. Du kannst sie dort direkt arrangieren. Wir haben darauf verzichtet und den Park selbst erkundet. Vielleicht hätten wir mit einem Guide mehr Tiere gesehen. Aber auch ohne Guide konnten wir viel selbst entdecken beziehungsweise wurden wir meist durch Gruppen mit Guides auf die Tiere aufmerksam.
Reisebericht: Ein Tag im Manuel Antonio Nationalpark
Wir haben einen vollen Tag im Nationalpark verbracht. Im Folgenden möchte ich dir Einblicke in diesen wundervollen Tag geben.
Direkt nach dem Frühstück ging es los. Der erste Nationalpark in Costa Rica wartete auf uns. Die Tickets hatten wir schon vor Wochen online gebucht. Direkt vor unserer Unterkunft in Quepos sprangen wir in den Bus und ließen uns die kurvenreiche nach Manuel Antonio kutschieren. Wir waren etwas unsicher, wo wir aussteigen sollten. Aber als die Straße aufhörte und der Bus wendete, wussten wir, dass wir wohl da sind. Auf der einen Seite wartete ein quirliger Strand auf uns. Auf der anderen Seite pilgerten schon einige Touristen durch eine von Souvenirständen gesäumte Gasse. Dort mussten wir wohl auch hin. Als uns die Gasse wieder ausspuckte, sahen wir schon eine ziemlich lange Schlange. Das war dann wohl die berüchtigte Warteschlange für den Park. Zu unserm Glück, brannte weder die Sonne erbarmungslos vom Himmel, noch öffneten die Wolken ihre Tore. So war die Wartezeit von etwa 20 Minuten halb so schlimm und wir waren schon ganz gespannt, was uns erwartete.
Nachdem wir die Tickets vorgezeigt hatten, stapften wir los in den Wald. Der Weg war sehr breit. Es dauerte nicht lange, da machte eine Gruppe mit einem Guide auf sich aufmerksam. Sie zeigten uns einen winzigen Frosch am Wegesrand. Diesen hätten wir alleine wohl nie entdeckt. Unsere erste Tierbegegnung in Costa Rica machte Lust auf mehr. Und so setzten wir unseren Weg fort.
Begleitet von einigen Reisegruppen, wollte nicht so wirkliches Wildnis Feeling aufkommen. Der Vorteil war, dass ständig irgendjemand Wildtiere entdeckte. So stand ein Mann am Wegesrand und fotografierte ein Blatt. Da ist bestimmt etwas, dachte ich. Nachdem der Mann wohl sein Foto geschossen hatte, machte ich mich auf die Suche und wurde erst nicht fündig. Doch dann entdeckte ich etwas im Blatt. Ein Insekt – ich nehme an eine Heuschrecke – verkroch sich in dem frischen, noch zusammengerollten Blatt.
Wir entdeckten eine Abzweigung vom Weg und entschieden uns diesen kleinen Nebenpfad zu wählen. Dort war es etwas ruhiger. Der etwas erhöhte Holzpfad führte über matschigen Boden durch dichtes Geäst. Zwischen den Bäumen entdeckten wir unzählige bunte Halloweenkrabben.
Nach einiger Zeit auf dem schönen Pfad erblickte ich im Augenwinkel plötzlich etwas Fliegendes. Ein blaues Blatt oder eine Blume? Nein! Es war ein riesiger, blauer Schmetterling. Wunderschön, aber leider auch sehr schnell wieder weg. Ich war fasziniert vom Anblick des blauen Morphosfalter. Der schmale Weg führte schließlich wieder auf den Hauptweg und es wurde quirliger. Wir entdeckten einen Kiosk, Kinder mit Pommes und viele Menschen in Badekleidung. Wir waren in der Nähe des Strandes angekommen. Am Strand entdeckten wir viele Gruppen, die ihren Blick auf einen Baum gerichtet hatten. Wir suchten und suchten, was sich dort versteckte. Nach einiger Zeit erspähten wir das Faultier. Die Tiere sind mit ihrem zotteligen, grün-braunen Fell wirklich gut getarnt.
Nach einiger Zeit machte sich das Faultier in seiner gemächlichen Geschwindigkeit davon und verschwand im Dickicht. Wir beschlossen weiterzugehen. Die nächste Tierbegegnung ließ nicht lange auf sich warten. Kaum einen Meter von uns entfernt, sonnten sich zwei Leguane auf dicken Ästen.
Wir folgten dem Weg vom Strand weiter hinein in den Regenwald. Schon nach einigen Schritten warteten die nächsten Tiere auf uns. Wir konnten es gar nicht glauben. Eine Armlänge von uns entfernt konnten wir Panama-Kapuzineraffen beim Mittagessen beobachten. Es war wirklich eine faszinierende Begegnung, wie die kleinen Äffchen mit ihren spitzen Zähnen die Früchte verschlungen.
Nach einer ausgiebigen Fotosession mit den Affen brachen wir auf. Der Weg schlängelte sich immer weiter hinein in den Wald. Es ging bergauf und bergab. Über Geäst und angelegte Treppen. Auf diesem Teil des Weges begegneten wir nicht mehr ganz so vielen Touristen. Umso mehr wir uns vom Strand entfernten, umso weniger Menschen begegneten uns. Die meisten kamen anscheinend nur, um den vorderen Teil und den Strand des Nationalparks zu besuchen. Ein ebenfalls aus Deutschland kommendes Pärchen machte uns auf ein kleines Nagetier im Busch aufmerksam – ein Agutis knabberte an ihrem Snack.
Wir folgten dem Weg weiter durch den dichten Regenwald. An einem wenig besuchten Strand machten wir Pause und folgten dem Rundweg wieder zurück zum Hauptstrand des Manuel Antonio Nationalparks. Auf dem Weg zum Haupteingang begegneten wir nochmal einer Kapuzineraffenfamilie.
Fazit zum Manuel Antonio Nationalpark
Ich blicke gemischt auf den Besuch im Manuel Antonio Nationalpark zurück. Auf der einen Seite war es der touristischte Park, den wir während unseren 4 Wochen Costa Rica besucht haben. Auch landschaftlich und atmosphärisch ist es nichts Besonderes. Es gleicht eher einer Freizeitanlage für Touristen und Einheimische. Richtige Wildnis und Urwald Gefühle kam nicht auf.
Auf der anderen Seite kamen wir den Tieren dort so nah wie in keinem anderen Nationalpark Costa Ricas. Kapuzineraffen und Leguane, nur eine Armlänge von einem entfernt, gibt es wohl nur dort. Das Teleobjektiv war schon fast überflüssig. Auch die Anzahl der Tiere konnte auf jeden Fall mit anderen Parks mithalten.
Wer also einen Park mit guter Infrastruktur, einfacher Anreise und dennoch hoher Tierdichte besuchen möchte, ist im Manuel Antonio Nationalpark genau richtig. Zudem ist der Teil bis zum Strand auch gut mit einem Kinderwagen befahrbar und somit perfekt für Familien geeignet. Einsamkeit, Wildnis und Abenteuer wirst du dort jedoch nicht finden.
Aufgrund der oftmals geringen Entfernungen zu den Tieren lohnt sich der Park auch für alle Fotografie begeisterten, die richtig gute Wildlife Fotos machen wollen. Im Vergleich zu anderen Parks waren die Lichtverhältnisse besser, da der Bewuchs weniger dicht war.
So viel Zeit solltest du für den Manuel Antonio Nationalpark einplanen
Wir haben einen vollen Tag im Manuel Antonio Nationalpark verbracht. Für uns war es ausreichend, um den Großteil des Parks zu besuchen.
Meine Restaurant-Tipps für Quepos
Ich kann besonders das Restaurant De La Finca empfehlen. Dort gibt es tolle Fischburger und frische Gerichte mit Avocado und Mango. Der Besitzer ist sehr freundlich. Wir waren zweimal dort, weil es uns so überzeugt hat. Probiere unbedingt die frischen Säfte, die sind super.
Auch zu empfehlen ist das Bahia Azul Restaurant, direkt an der Promenade in Quepos. Das Casado war wirklich lecker und die entspannte Atmospähre ist einfach toll. Du kannst direkt vom halboffenen Restaurant das Meer und die Fischer beobachten. Bestimmt auch sehr schön, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Schau auf jeden Fall mal bei der Bäckerei am Busbahnhof vorbei. Dort gibt es riesige Backwaren, für einen günstigen Preis. Wir haben uns dort für die Fahrt nach Monteverde eingedeckt. Sehr lecker!
Unterkunft Empfehlung für Quepos / Manuel Antonio
Wir haben 2 Nächte in einer der Villas Ensueno verbracht und können diese Airbnb wärmstens weiterempfehlen. Die Unterkunft besteht aus mehreren kleinen Hütten im Grünen, die am Hang oberhalb von Quepos liegen. Die Hüttchen gehören zur Manuel Antonio Surf Scool von Jessica und Randall und befinden sich an der Straße von Quepos nach Manuel Antonio. Die Hütten liegen weit auseinander und so hast du viel Privatsphäre und Ruhe. Du kannst direkt an der Surfschule den Bus zum Nationalpark anhalten. Das war sehr praktisch. Das Frühstück wurde jeden Morgen frisch für uns zubereitet und war sehr lecker. Die Aussicht auf Quepos und den Wald ist toll. Wir konnten Tukane und Aras direkt von unserer Terrasse beobachten. Wir waren an Silvester dort und konnten so auch die Feuerwerke, die in Quepos gezündet wurden, vom Bett aus beobachten. Um Supermärkte und Restaurants zu besuchen, musst du zu Fuß der Straße nach unten folgen. Das ist bei Nacht nicht ratsam, da die Straße nicht beleuchtet ist und es kein Gehweg gibt. Das war für uns ein kleiner Minuspunkt. Wir haben immer darauf geachtet, frühzeitig essen zu gehen, um dann wieder rechtzeitig in der Unterkunft zu sein. Zur Not kannst du dir aber auch ein Taxi holen, oder mit Bus fahren.
Auf dem Weg vom Corcovado Nationalpark nach Monteverde, haben wir eine weitere Nacht in Quepos verbracht, da die Strecke an einem Tag nicht zu schaffen ist. Wir übernachteten im sehr günstigen Wide Mouth Frog Hostel. Für eine Nacht war die Unterkunft völlig in Ordnung. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren sehr freundlich. Das Zimmer war etwas laut und im Bad roch es nicht besonders frisch. Der kleine Garten mit dem Pool war perfekt, um ein bisschen zu relaxen und ein paar Dinge zu organisieren. Die Lage des Hotels ist unschlagbar. Mitten in Quepos, nur einen Steinwurf vom Busbahnhof und der Promenade entfernt. Für eine Nacht definitiv zu empfehlen.