Deine nächste Reise mit jeder Menge Wildlife Begegnunen steht an?
Dann helfen dir meine 8 Tipps für bessere Wildlifefotos. Egal ob auf Safari oder im heimischen Wald beim Tiere fotografieren. In diesem Beitrag geht es nicht um trockene Technik, sondern um Bildkomposition, mit welcher du deine Wildlifefotos emotionaler und interessanter wirken lässt. Seitdem ich diese Tipps beherzige, bin ich viel zufriedener mit meinen Tierfotos. Also los gehts – hier kommen meine 8 Tipps für bessere Wildlifefotos:
1. Vordergrund und Hintergrund
Achte darauf, dass dein Bild einen Vordergrund und einen Hintergrund hat. Der verschwommene Hintergrund leitet das Auge zum Hauptmotiv. Durch einen Vordergrund und Hintergrund geben wir dem Bild Tiefe. Wir erschaffen einen Raum. Ein Bild ist immer zweidimensional, durch Vordergrund und Hintergrund schaffen wir ein dreidimensionales Erlebnis. Nicht immer bietet sich auf den ersten Blick ein Vordergrund an. Bewege dich mit deiner Kamera und probiere verschiedene Blickwinkel aus. Gehe in die Knie oder lege dich auf den Boden und schaffe somit neue Perspektiven. Die Bilder wurden in Namibia aufgenommen. Hier gehts zum Reiseblog Namibia.
2. Ganz oder gar nicht
Dieser Tipp hat etwas mit der Wahl deines Bildausschnittes zu tun. Schneide nie Teile eines Tieres ab. Entscheide dich: entweder du stellst das ganze Tier auf dem Bild dar oder du fokussierst dich nur auf ein Detail wie das Gesicht oder die schöne Färbung der Federn.
Manchmal hat man das Glück, ganz viele Tiere zusammen zu sehen. Dann weiß man oft gar nicht, auf welches Motiv man sich fokussieren soll. Du hast nun zwei Möglichkeiten:
Wenn du dich entscheidest mehrere Tiere zu zeigen, versuche kein Tier abzuschneiden. Du kannst dies auch in der Nachbearbeitung machen, indem du den Bildausschnitt entsprechend wählst. Du machst es dir jedoch leichter, wenn du bereits beim Aufnehmen des Fotos versuchst, nur ganze Tiere darzustellen. Das Abbilden mehrerer Tiere bietet sich vor allem bei Tieren an, welche in Herden leben. Elefanten, Zebras oder Seelöwen. Somit kannst du gut die Lebensweise der Tiere zeigen.
Die zweite Möglichkeit ist, dass du dir ein besonders schönes Tier aus der Gruppe suchst, und dich darauf fokussierst.
Die Bilder wurden im Caprivi Streifen in Namibia aufgenommen. Hier gehts zum Reisebericht.
3. Die richtige Perspektive
Der wohl wirksamste Kniff bei der Tierfotografie: begebe dich auf Augenhöhe deines Motivs. Natürlich funktioniert das nicht immer, du kannst dich ja schließlich auf Safari nicht vor dem Löwen auf den Boden legen. Aber sobald es möglich ist, versuche auf Augenhöhe des Tieres zu kommen. Besonders schön sieht man das an diesem Bild der Antilope links. Es wirkt spannender. Warum? Weil es ein ungewohnter Blickwinkel ist. Unser normaler Alltag spielt sich auf unserer Augenhöhe ab. Alles, was sich weiter unten oder höher befindet, ist besonders interessant und schafft eine tolle Bildatmosphäre.
Generell gilt: Bewege dich mit deiner Kamera und probiere verschiedene Perspektiven aus. Vor allem ungewöhnliche Perspektiven schaffen interessante Bilder. Bei besonders kleinen Tieren wie Käfer bietet es sich an, die Kamera auf den Boden zu legen. Nutze dann das Display, um das Foto zu sehen.
Besonders tolle Fotos auf Augenhöhe kannst du in sogenannten Foto Hides machen. Das sind Gebäude unter der Erde, von denen aus du die Tiere auf Augenhöhe fotografieren kannst. Ich habe in Namibia einen solchen Hide besucht und es war eines meiner schönsten Wildlife Erlebnisse bis jetzt. Hier gehts zum Hide Reisebericht.
4. Zeige den Lebensraum des Tieres
Oft bietet es sich an, das Habitat des Tieres in das Bild zu integrieren. Äste, Sand, Wasser, alles Elemente, die sich super eignen, um die passende Stimmung zu erschaffen und den Ausdruck des Tieres zu unterstützen. Fokussiere durch die Äste hindurch und gebe dem Bild somit einen Rahmen oder nutze den Sand als weichen Vordergrund. Auch Nahrungsmittel der Tiere einzubauen, zeigt die Lebensweise des Tieres. Wenn besonders viele Äste im Vordergrund sind, musst du eventuell auf den manuellen Fokus zurückgreifen.
Die süßen Kapuzineraffen kannst du übrigens in Costa Rica beobachten. Hier gehts zum Reisebericht.
5. Gutes Licht ist alles
Versuche so wenig wie möglich zur Mittagszeit zu fotografieren. Am besten für Wildlifefotos eignet sich der frühe Morgen und der späte Nachmittag. Dann ist das Licht weicher und du hast die Chance schöne glow Momente einzufangen. Auch wunderschöne Fotos im Gegenlicht sind nur dann möglich. Nur so kannst du Details wie Staub perfekt einfangen.
Zum Glück kreuzt sich die Aktivität der meisten Tiere mit der perfekten Zeitspanne für Fotos. Auf Safari gehst du schließlich auch nicht zur heißen Mittagszeit, wenn sich alle Tiere im schattigen Busch verkriechen, sondern am frühen Morgen oder späten Nachmittag. Natürlich ist es auf Reisen nicht immer möglich, zum perfekten Licht am perfekten Ort zu sein. Lieber ein gutes Foto im schlechten Licht, als gar kein Foto. Stress dich also auf keinen Fall bezüglich des Lichtes, sondern genieße auch deine Reise und den Moment!
6. Bildgestaltung nicht vergessen
Du befindest dich auf Safari und plötzlich begegnest du einem seltenen Tier. Klar, da ist man ganz aus dem Häuschen und versucht einfach nur ein Bild zu machen. Im Zweifelsfall ist ein schlechtes Bild natürlich besser als kein Bild.
Versuche trotzdem, besonders in solchen Situationen, nicht die Bildgestaltung zu vergessen.
Erinnere dich an Faustregeln wie den Goldenen Schnitt (eine 1/3, 2/3 Aufteilung des Bildes).
7. Achte auf einen ruhigen Hintergrund
Im besten Falle besitzt du ein Objektiv mit einer möglichst kleinen Blendenöffnung. Für ein Teleobjektiv mit Zoomfunktion sind f 4,6 schon ein guter Wert. Damit erreichst du eine hohe Hintergrundunschärfe und das Tier ist schön freigestellt. Achte bei deinem Motiv auch auf die Farbigkeit und Struktur des Hintergrunds. Am besten hast du wenig Struktur im Hintergrund. Besonders eignen sich Hintergründe in Komplementärfarben oder ähnlichen Farben wie das Motiv. So entsteht ein harmonisches Bild.
Den Hintergrund kannst du natürlich nicht immer beeinflussen, aber oft reicht schon ein anderer Blickwinkel. Dies kannst du sehr schön an dem Oryx Antilopen Bild auf der linken Seite sehen. Wäre die Antilope vor den Büschen im Hintergrund abgelichtet, würde sie sich nicht so schön vor dem grauen Himmel abheben. Das Faultier hingegen verschmilzt fast mit seinem Hintergrund.
8. Zeige Bewegung
Tiere sind Lebewesen. Und das wollen wir in unseren Fotos auch zeigen. Es gibt so viele tolle Momente, wo wir die Bewegung der Tiere einfangen können und das Bild somit echter wirken lassen. Einige Beispiele sind Elefanten, welche sich mit Staub oder Wasser beschmeißen. Auch fliegende Vögel oder Insekten sind immer ein Hingucker.
Um die Bewegung perfekt scharf einzufangen, brauchst du eine sehr kurze Belichtungszeit von etwa 1/1200. Das spielt natürlich auch mit der jeweiligen Lichtsituation vor Ort zusammen.
Was sind deine Tipps für bessere Wildlifefotos?
Schreib mir gerne in die Kommentare, welche Tipps du für wunderschöne Wildtierfotos beachtest. So können wir alle voneinander lernen.