Das war für uns das Signal. Schnorchel, Maske und Flossen an und rein ins Wasser. Möglichst sanft und leise – wir wollen den Wal ja nicht verschrecken oder stören. Doch wir hatten kein Glück, der Wal war nicht zu sehen. So ist das mit Wildtierbeobachtungen, man weiß nie, was einen erwartet. Das ist ja auch das aufregende daran. Natur ist immer unberechenbar. Also sind wir mit dem Boot ein bisschen weiter gefahren und haben wieder gewartet.
Beim nächsten Wassergang sollten wir mehr Glück haben. Unser Guide zeigte uns den Weg und wir schwammen fleißig hinterher. Die Boote dürfen sich bis auf 150 Meter den Walen nähern, das wurde bei unserem Veranstalter auch eingehalten. Dadurch soll verhindert werden, dass die Tiere sich gestört fühlen. Das heißt auch, dass man den restlichen Weg schwimmend zurücklegen muss. Dabei ist wichtig, dass alle hinter dem Guide bleiben und keiner zu Alleingängen ausbricht. Schließlich gibt es neben den Walen auch noch Haie im offenen Meer. Diese schließen sich oft den Grindwalen an, da diese oft zu den Riesenkalmaren abtauchen und sie die Haie quasi zur Beute lotsen. Ein weiterer Grund ist, dass wir die Wale so wenig wie möglich stören möchten.
Noch war nichts zu sehen. Nur ganz viel blau. Überall nichts. Kein Boden mehr. Nur noch gefühlte Schwerelosigkeit und ein Herzklopfen bis zum Hals. Schon allein dieses Gefühl im offenen, klaren und tiefblauen Nichts zu schwimmen war ein atemberaubendes Gefühl. Und plötzlich tauchte er auf. Zuerst nur ganz leicht zu sehen, dann immer deutlicher.